Die Bedeutung für die Antarktis für den Ursprung und die globale Verbreitung der Asselspinnen (Pycnogonida), insbesondere der Familie Colossendeidae

 

Antragsteller

Dr. Lars Christian Dietz
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK)
Lehrstuhl für Spezielle Zoologie
an der Universität Bonn

Professor Dr. Florian Leese
Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Biologie
Arbeitsgruppe Aquatische Ökosystemforschung

 


Projektbeschreibung

Ziel dieses Projektes ist es, die Evolutions- und Verbreitungsgeschichte von Asselspinnen (Pycnogonida) der Familie Colossendeidae, insbesondere der Arten des Südpolarmeeres, zu untersuchen. Diese marine und benthische Tiergruppe weist einen besonders hohen Anteil endemischer Arten in der Antarktis auf. Die "longitarsale" Gruppe innerhalb der Colossendeidae ist überwiegend im Südpolarmeer verbreitet, zu ihr gehören allerdings auch Arten aus anderen Regionen. Demnach könnte sich es sich bei dieser Gruppe um eine antarktische Radiation handeln, bei der nach der Besiedlung der Antarktis eine starke evolutionäre Diversifikation stattfand. Andere Meeresregionen könnten von dieser Gruppe von der Antarktis aus besiedelt worden sein. Um diese Fragen zu klären, sollen bei ca. 40 Vertretern der relevanten Arten mehrere hundert Genloci sequenziert werden. Durch Vergleich der bereits sequenzierten Asselspinnen-Genome sollen konservierte Bereiche identifiziert werden, auf deren Grundlage Proben entwickelt werden sollen. Mit diesen soll die DNA von antarktischen und nicht-antarktischen Colossendeiden hybridisiert und die dadurch erhaltenen Genomregionen mit Next-Generation-Methoden sequenziert werden. Aufgrund der Ergebnisse sollen phylogenetische Stammbäume rekonstruiert und verschiedene Szenarien zur Verbreitungsgeschichte der Gruppe getestet werden. Außerdem sollen Tests auf unterschiedliche Selektionsmuster bei verschiedenen Umweltbedingungen durchgeführt werden.

 

DFG-Verfahren: Infrastruktur-Schwerpunktprogramme

Mitverantwortlicher: Dr. Christoph Mayer

Förderung seit 2016